Berufsbilder müssen sich anpassen
Die fortschreitende Digitalisierung in der Logistik verändert die Anforderungen an die Mitarbeitenden und dadurch die klassischen Berufsbilder in der Branche. Personalengpässe können nur verhindert werden, wenn in der Aus- und Weiterbildung frühzeitig auf diesen Wandel reagiert wird. GS1 Switzerland passt daher die Weiterbildungsangebote im Bereich Logistik und Supply Chain an die künftigen Bedürfnisse an.
Die Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft. Neue Geschäftsmodelle und Wettbewerbsstrukturen entstehen, Arbeitsinhalte sowie die Organisation von Produktions- und Arbeitsprozessen ändern sich. Die Vernetzung von Daten und selbstlernende Systeme gehören bereits zum Alltag. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine muss neu definiert werden. Beim Bewältigen dieser neuen Herausforderungen spielt die Aus- und Weiterbildung eine wichtige Rolle.
Lang lebe das Lernen
Vor allem die Geschwindigkeit der Veränderung von Arbeit verleiht dem Begriff «lebenslanges Lernen» eine neue Bedeutung. Für das Bildungssystem heisst dies, dass Handlungskompetenz und überfachliche Kompetenz ein grösseres Gewicht erhalten müssen. Die Fähigkeit, sich auf neue Situationen einzustellen und sich das benötigte Wissen eigenständig anzueignen, muss zum zentralen Ziel von Aus- und Weiterbildungsprozessen werden.
Bereits die 2019 von GS1 Switzerland durchgeführte Berufsfeldanalyse zu Logistik und Supply Chain Management kam zu Schluss, dass den Bereichen «Digitalisierung in der Logistik» und «Logistik im internationalen Umfeld» vermehrt Beachtung geschenkt werden muss. Auch die Kompetenzvermittlung zu Prozessmanagement und Nachhaltigkeit soll in Zukunft verstärkt berücksichtigt werden.
Aus drei mach zwei
Auf Basis der Berufsfeldanalyse hat GS1 Switzerland die Berufsbilder angepasst und neu ausgerichtet. Das Berufsbild «Logistikfachfrau/fachmann mit eidg. Fachausweis » bleibt bestehen. Die beiden Berufsbilder «Logistikleiter/-in» und «Supply Chain Manager/-in» verschmelzen hingegen. Auf der Stufe Supply Chain Manager/-in können Weiterbildungsinteressierte neu zwischen den Fachrichtungen «Unternehmenslogistik », «Digitale Integration» und «Internationale Speditionslogistik » wählen. Die Neuausrichtung beider Berufsbilder sowie der neuen Prüfungsordnungen befindet sich im Genehmigungsverfahren beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI).
Die angepassten Weiterbildungslehrgänge «Logistikfachfrau/ fachmann» und «Supply Chain Manager/-in» sind modular aufgebaut, inhaltlich klar abgegrenzt und wurden unter anderem mit wichtigen Modulbausteinen zur digitalen Transformation von Prozessen ergänzt. Der modulare Aufbau mit klar definierten Kompetenzbausteinen fokussiert konsequent auf den Erwerb von praxisorientierten Handlungskompetenzen und bereitet die Absolventinnen und Absolventen beider Lehrgänge auf ihre zukünftigen Aufgaben sowie auf die eidgenössischen Prüfungen bestmöglich vor. Die jeweils drei Module, die jedem Lehrgang zugrunde liegen, können einzeln besucht werden, was beispielsweise Quereinsteigern grösste Flexibilität ermöglicht. Weiterbildungsinteressierte können gezielt die aktuell benötigten Fachkompetenzen erwerben, auch ohne sich zwingend auf eine eidgenössische Prüfung vorzubereiten.
Wissensvermittlung: digital und analog
Trotz unterschiedlicher Ausrichtung haben die beiden Lehrgänge eines gemeinsam: Die Wissensvermittlung erfolgt nach dem Prinzip von Blended Learning. Dabei werden klassische Präsenzveranstaltungen und zeitgemässe E-Learning-Methoden miteinander kombiniert.
Das selbstorganisierte Lernen geschieht bei beiden Lehrgängen über digitale Lerneinheiten, die auf der E-Learning-Plattform zur Verfügung gestellt werden. Auch Dokumentation und Reflexion erfolgen online. Über ein persönliches Portfolio wird der Entwicklungsstand begleitet und festgehalten. Die Präsenztage sind fallbasiert und dienen der Verarbeitung und Vertiefung der im Selbststudium erlernten Inhalte. Abschliessend erfolgt der Transfer der erworbenen Kompetenzen in die berufliche Praxis.
GS1 Switzerland stellt mit der konsequenten Neuausrichtung der Lehrgänge die Weichen für eine erfolgreiche Weiterbildung in Logistik und Supply Chain Management. Mit dem Einsatz der digitalen Lernplattform setzt der Fachverband für die Kompetenzentwicklung in der Logistikbranche neue Massstäbe.
Joachim Heldt
Die neuen Lehrgänge
Logistikfachfrau/fachmann FA
Die Planung, Steuerung und Optimierung von Waren- und Informationsflüssen sind zentrale Aufgaben in jedem Unternehmen. Entsprechend vielseitig und spannend ist die Arbeit in der betrieblichen Logistik. Die Weiterbildung zur/zum Logistikfachfrau/fachmann FA ebnet den Weg zu einem beruflichen Aufstieg.
Dauer: 3 Semester
Abschluss: Logistikfachfrau/fachmann mit eidgenössischem Fachausweis FA
Start: 10.2.2023
Module:
Modul 1: Logistik, Betriebswirtschaft und Digitalisierung
Modul 2: Logistikprozesse
Modul 3: Managementgrundlagen und Mitarbeiterführung
Weitere Informationen: www.gs1-bildung.ch
Supply Chain Manager/-in
Supply Chain Managerinnen und Manager verantworten Supply-Chain-Strategien national oder international tätiger Unternehmen. Sie gestalten die Wertschöpfungsketten, kennen die Informatikinstrumente und sind versiert in der Definition und Interpretation von Kennzahlen. Eine Weiterbildung zum/zur Supply Chain Manager/-in ist die Eintrittspforte ins obere Kader.
Dauer: 3 Semester
Abschluss: Supply Chain Manager/-in mit eidgenössischem Diplom
Start: 10.2.2023
Module:
Modul 1: Management und Digitalisierung
Modul 2: Supply Chain Management und Leadership
Modul 3: Vertiefungsrichtungen: Unternehmenslogistik, Digitale Integration, Internationale Spedition
Weitere Informationen: www.gs1-bildung.ch