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Kollaboration schafft Werte

GS1 Schweiz vernetzt rund 5000 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Industrie und Dienstleistung, fördert die Kollaboration und vermittelt Kompetenz in Wertschöpfungsnetzwerken. Global gültige GS1 Standards und Prozess­modelle ermöglichen die effiziente Gestaltung dieser Wertschöpfungsnetzwerke.

(jh) Optimale Waren- und Informationsflüsse sollen die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft steigern und die Lebensqualität der Menschen im Alltag verbessern, so die Vision von GS1 Schweiz. «Wir bringen die Akteure entlang der Wertschöpfungskette zusammen, vermitteln Kompetenz und fördern aktiv die Kooperation zwischen allen Beteiligten», erklärt Robert Vogel, Präsident von GS1 Schweiz.

Transparenz schafft Vertrauen
Erfolgreiche Kollaboration beruht auf gegenseitigem Vertrauen und transparenter Kommunikation. Ohne diese Voraussetzungen wird es nicht gelingen, den Konsumenten zu überzeugen. Nur wer Kooperationen eingeht, wird sich auf dem Markt behaupten können, denn die Macht der Verbraucher im Netz wird grösser und grösser. Laut dem GS1 Report «Konsumgüter 2023+» greifen 92 Prozent der Schweizer Konsumenten auf eine oder mehrere Kommunikationstechnologien zurück, um sich über Produkte zu informieren oder um diese einzukaufen.
Das Thema Transparenz ist für Robert Vogel ein zentraler Punkt, denn mit den weltweit einzigartigen Standards stellt die globale GS1 Gemeinschaft die notwendigen Werkzeuge für ein transparentes und partnerschaftliches Wirtschaften zur Verfügung. «Mit den GS1 Standards steht allen Wertschöpfungspartnern eine einheitliche und gemeinsame Sprache zur Verfügung, die eine klare Kommunikation mit eindeutigen Informationen ermöglicht», erläutert Robert Vogel. «So schaffen wir Vertrauen und Transparenz und be­­seitigen Missverständnisse.»
«Alle an einem Wertschöpfungsnetzwerk beteiligten Unternehmen müssen die gleiche Sprache sprechen», so Nicolas Florin, CEO von GS1 Schweiz. «Denn nur dank dem Einsatz von Standards werden Schnittstellen zu Nahtstellen und ermöglichen so die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit», ergänzt er. Mit seinen Empfehlungen und Richtlinien sorgt der Fachverband für eine einheitliche Sprache und ein gemeinsames Verständnis für Logistik-, Supply-Chain- und Demand-Prozesse. Als aktuelles Beispiel nennt Nicolas Florin die Arbeiten der Fachgruppe Beschaffung im Gesundheitswesen: «Der Beschaffungsprozess im Gesundheitswesen wird durch den flächendeckenden Einsatz der GS1 Standards optimiert.»

Vertrauen schafft Sicherheit
Wenn Transparenz Vertrauen schafft, so sorgt Vertrauen für mehr Sicherheit. Dank dem konsequenten Einsatz der einheitlichen Sprache über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ist es möglich, den Weg der Produkte zurückzuverfolgen. Das schafft Sicherheit. Es ist noch gar nicht lange her, dass uns das Schreckgespenst EHEC den Atem geraubt hat. Eines hat diese Krise gezeigt: Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln hat ihre Tücken.
Obwohl moderne Informationstechniken, Sendungsauskunftssysteme und standardisierte Tools wie barcode­gestützte Rückverfolgbarkeitssysteme und elektronische Übermittlung von Lieferinformationen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Transparenz in der Wertschöpfungskette liefern, gibt es Lücken. Fehlende Auszeichnung von Produktionsstandorten, falsche Produktangaben, irreführende Inhaltsangaben usw. sind nur einige Aspekte, die es zu korrigieren gilt.
Informationen über Inhaltsstoffe sowie die Warenherkunft nehmen an Bedeutung zu. «Es steht fest, dass Smartphones das Einkaufsverhalten verändern», sagt Nicolas Florin. «Der Konsument ist heute mit seinem Smartphone im Internet unterwegs, scannt mithilfe von Apps den Barcode und ruft so Produktinformationen ab.» Daraus ergeben sich für alle Marktteilnehmer neben Chancen auch Herausforderungen. Die Anbieter erhalten immer mehr direkte Informationen über Verhalten und Wünsche ihrer Kunden und können auf diese Weise dem Konsumenten wichtige Informationen und zusätz­liche Dienstleistungen schnell und unkompliziert anbieten. Gleichzeitig muss aber auch dafür gesorgt werden, dass die Informationen aktuell, vollständig und vertrauenswürdig sind. Um in dem wachsenden mobilen Konsumentendialog zuverlässige, kontrollierte und authentifizierte Daten zur Verfügung zu stellen, braucht es eine neutrale Infrastruktur. Mit dem Auf­bau eines Trusted-Source-of-Data-Netz­werks will GS1 Schweiz in Zukunft dem Konsumenten wahrheitsgetreue Daten auch im Sinne einer möglichen Produkthaftung zur Verfügung stellen. «Auch hier greifen wir auf bewährte Strukturen wie GS1 Standards, Prozessmodelle und Best Practice zurück», betont Nicolas Florin. Vor allem aber steht das Global Data Synchronisation Network (GDSN) der GS1 Gemeinschaft im Zentrum der kollaborativen Bemühungen. Das weltweite Netzwerk von Artikelstammdatenpools stellt mehr als zehn Millionen Produktdaten jederzeit und unmittelbar zur Verfügung und ist ein Beispiel für eine länderübergreifende Zusammenarbeit.
So schafft GS1 Schweiz dank Neutralität und globaler Vernetzung Werte mit Vielen, die der Einzelne zu erreichen nicht in der Lage wäre.

Joachim Heldt

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