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Mit Logistikdienstleistern Supply-Netze optimieren

«Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen» – so lautet ein beliebtes Bonmot, das ursprünglich Mark Twain zugeschrieben wird. Dennoch: Kenntnisse zukünftiger Trends und Herausforderungen in der Logistik tragen entscheidend dazu bei, dass Unternehmen sich optimal vorbereiten können.

 

(av) Dabei geht es nicht um die exakte Vorhersage zukünftiger Entwicklungen. Vielmehr steht im Vordergrund, die für alle Entscheidungen nötige Einschätzung der Zukunft methodisch zu fundieren, Risiken abzuwägen, innovativ Chancen zu erkennen und daraus eine strategische Vision für ein Best-Practice Supply Network Management abzuleiten, welches als Weiterentwicklung von Supply Chain Management zu verstehen ist.

Trends und Herausforderungen
Doch welche Trends erwarten uns in den nächsten Jahren im Supply Network Management? Zu den wohlbekannten Trends wie Global Logistics, Kundenintegration, Collaboration Management (inkl. Wertschöpfungspartnerschaften), agile/flexible Prozesse und Visibilität müssen sich Unter­nehmen auf kommende strategische Entwicklungstrends wie wertbasierte Logistik, Infrastrukturmanagement und Finanzierungskonzepte, Netzwerkreife (Performance/Training, Product Ramp­up, Total Cost of Ownership), IT-Integration (Logistik-IT und Telematiklösungen) sowie Wissensmanagement und eBusiness einstellen.
Die Herausforderungen, die sich hieraus ableiten lassen, sind äusserst vielschichtig. Zusätzlich zur globalen Vernetzung von Unternehmen und Kunden stellen vor allem kunden­individuelle Produkte und Logistiksysteme, die Reduktion der eigenen Wertschöpfungstiefe, die Verkürzung von Innovationszyklen sowie integrierte Informationstechnologien hohe Anforderungen an das Supply Network Management. Darüber hinaus steht die Logistik durch den zunehmenden Umwelt- und Ressourcenschutz sowie durch steigende Sicherheitsanforderungen vor weiteren grossen Herausforderungen.
Die Stabilität der Ver- und Entsorgungsnetze wird zukünftig neben Beschaffungs- und Absatzrisiken durch Umweltkatastrophen, Streiks, Terror­anschläge oder Insolvenzen von Wertschöpfungspartnern auf die Probe
gestellt. Aus erwarteten Technologieinnovationen werden sich zudem Prozessveränderungen für die Unternehmen ergeben.
Im Hinblick auf die Anforderungen der Endkunden rücken insbesondere die Verbesserung der Servicequalität, Zuverlässigkeit, Reaktionsfähigkeit und Flexibilität in den Fokus der Logistikmanager und stehen oft in Konkurrenz zu Kostensenkungszielen. Darüber hinaus ist vielfach noch keine Kostentransparenz in den Logistiksystemen vorhanden.

Outsourcing oder Insourcing?
Sich ständig verschärfende Marktbedingungen wie intensiver Innovations- und Kostenwettbewerb, verändertes Konsumentenverhalten, sinkende Kundenloyalität und zunehmende Inter­nationalisierung zwingen die Unternehmen, zukünftig noch effizientere Logistikstrategien zu realisieren. Outsourcing und Dienstleisterintegration wird dabei von Industrie und Handel in fast allen Branchen als ein Ansatz betrachtet, entsprechende Kosten zu senken, die Zuverlässigkeit zu er­höhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Die strategische Frage, ob logistische bzw. kontraktlogistische Leistungen tatsächlich an externe Dienstleister vergeben oder ob diese Leistungen besser in Eigenregie ausgeführt werden sollen, ist somit für viele Unternehmen ein ständig diskutiertes Thema. Die Entscheidungskriterien lassen sich in drei Bereiche unterteilen: Zunächst sind rein logistische Kriterien wie die Verfügbarkeit logistischer Informationen (Transparenz) und die kapazitive Flexibilität (saisonale und konjunkturelle Schwankungen) von Bedeutung. Sehr häufig werden finanzielle Kriterien von den Unternehmen in den Vordergrund gerückt. Dies sind beispielsweise der Logistik zurechenbare Kosten oder auch der erforder­liche Kapitalbedarf, mithin die nachhaltigen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die klassischen «Buy»-Vorteile in diesem Zusammenhang sind die Variabilisierung der Fixkosten und die «Economies of Scale» auf Seiten der Dienstleister. Ebenso entscheidend sind jedoch auch strategische Kriterien wie Servicequalität und die Frage, ob die Logistik als Kernkompetenz des Unternehmens angesehen werden muss oder ob das spezifische Know-how des Dienstleisters Vorteile bringt.

Kollaboration als Chance
Der Markt bietet sowohl für Logistikdienstleister als auch für die aus­lagernden Unternehmen gleichermassen vielseitige Chancen. Jedoch sind tragfähige Geschäftsmodelle und ein ganzheitlicher Management-Ansatz unabdingbar, um die bestehenden Chancen zu nutzen. Auf Basis einer Win-win-Beziehung können langfristige, vertrauensvolle und beiderseits wertsteigernde Partnerschaften entstehen. An erster Stelle steht die effiziente Bedienung der Kundenorder durch ein zuverlässiges und reaktionsfähiges Logistiksystem (Transportnetz und Verteilzentren) als Nukleus einer innovativen Logistikstrategie des Dienstleisters. Denn die Anforderungen der Kunden bezüglich Bequemlichkeit, Einfachheit, Schnelligkeit und Flexibilität machen die Logistik zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für die Kundenbindung.
Der Logistikdienstleister kann zudem mit seiner weitreichenden Expertise dazu beitragen, in einem ersten Schritt den Sprung von der Funktions- zur Prozessorientierung im Unternehmen und anschliessend zum kundenorientierten Netzwerk zu bewerkstelligen. Somit schlüpft der Dienstleister in die Rolle des Netzwerkkoordinators und übernimmt verstärkt Entwicklungs-, Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufgaben. Integrierte Planung und erfolgreiches Fulfillment, die Differenzierung von Kosten- und Leistungszielen, die Optimierung der eigenen Leistungstiefe sowie ein professioneller Umgang mit fremden Unternehmenskulturen und deren Integration in vorhandene Unternehmensstrukturen sind weitere Vorteile, die ein Logistikdienstleister zur Optimierung der Supply-Netze beitragen kann.
Zusätzliche Chancen ergeben sich bei hochwertigen und individualisierten Logistikdienstleistungen (Mehrwert-Dienstleistungen). Hier können Dienstleister mit der Übernahme von zusätzlicher Verantwortung massgeblich zur Optimierung operativer Logistikkennzahlen beitragen und somit einen signifikanten Mehrwert für ihre Partnerunternehmen schaffen.

Andreas R. Voegele

Weitere Informationen

ConMoto Consulting Group GmbH
Prof. Dr.-Ing. Andreas R. Voegele
Geschäftsführender Gesellschafter
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D-70184 Stuttgart

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