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Ergänzen statt ersetzen

Noch spielen Lebensmittel im Schweizer Onlinehandel eine verhältnismässig geringe Rolle. Doch die Zahl der Bestellungen von Lebensmitteln über das Web nimmt zu. Erstaunlich: Der Anteil von Frischprodukten ist jetzt schon hoch.

Egal ob Migros, Coop oder Manor: Sie alle haben einen Webshop. Während Manor sich im Food-Bereich nur auf Wein konzentriert, bieten coop@home und LeShop.ch ein umfangreiches Sortiment von Food-, Nonfood- und Nearfood- Produkten. Unter Nearfood versteht man dabei sämtliche Artikel, die wie Lebensmittel den Bedarf des täglichen Lebens decken. Dazu gehören zum Beispiel Hygieneartikel.
Manor hingegen verzichtet bewusst auf die Erweiterung des Webshops um Food- und Nearfood-Produkte. «Unser Food-Konzept basiert auf Frische und lokalen Produkten. Dieses Konzept können wir am besten im stationären Handel umsetzen», meint Elle Steinbrecher, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Manor. Der Onlineshop sei aber keine Konkurrenz für den stationären Handel, vielmehr beeinflussten sich beide Kanäle gegenseitig positiv. So geht auch Dominique Locher, CEO von LeShop.ch, davon aus, dass die Zukunft im Multichannel liegt: «Die Frage Entweder–Oder wird sich nicht mehr stellen.» Ähnlich äussert man sich bei Coop: Der Onlinehandel solle den stationären Handel ergänzen und nicht ablösen. Die Zahlen scheinen Coop und Migros Recht zu geben, beide verzeichneten 2013 sowohl im stationären als auch im Onlinehandel ein Umsatzplus.

Die Rolle der Zukunft
Für die Zukunft wird mit einer Zunahme des Onlinehandels im Lebensmittelbereich gerechnet. «In England beträgt der Anteil von Lebensmitteln am Onlinehandel bereits 5,5 Prozent. Vor fünf Jahren war es noch nicht einmal ein Prozent. Der englische Markt ist ähnlich wie der Schweizer Markt. Ich sehe keinen Grund, warum wir in der Schweiz nicht bald dort stehen, wo England heute steht», meint Dominique Locher. Fakt ist, dass hierzulande immer mehr über Tablets und Smartphones bestellt wird. Bei coop@home sind es mehr als 25 Prozent, bei Le Shop.ch 33 Prozent.

«Entweder–Oder ist nicht die Frage. Das Wort der Zukunft heisst Multichannel.»

 

Dominique Locher, CEO von LeShop.ch

Frischware vorne dabei
Bestätigen die Erfahrungen von LeShop.ch und coop@home die Studie «Die Zukunft des Einkaufens», wonach Frischprodukte eher offline statt online gekauft werden? Der Gegenteil scheint der Fall zu sein: Mit 85 Prozent machen Nahrungsmittel den Grossteil der Bestellungen bei coop@home aus. Ähnliches Bild bei LeShop.ch: 90 Prozent der Aufträge enthalten auch Frischprodukte. «25 der 30 meistverkauften Produkte sind Frischprodukte », so Locher. «Auf Platz eins liegt übrigens die Banane.»

Katharina Birk

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