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Der Handel muss handeln

E-Commerce, Einkaufstourismus und Digitalisierung gepaart mit neuer Konkurrenz sorgen im Detailhandel weiter für Druck. Das Projekt Future Retail Switzerland will Entwicklungen aufspüren, einschätzen, für den Schweizer Markt branchenspezifisch beurteilen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Als zentrale Plattform dient der Online-Trendradar.

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer kaufen per Mausklick ein. Mit knapp 8 Milliarden Franken liegen die Ausgaben um 8 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Onlineanteil wird auch in den nächsten Jahren zunehmen. Experten rechnen damit, dass sich bis ins Jahr 2020 der Umsatz im Schweizer Onlinehandel verdoppeln wird. Dann werden nämlich die Digital Natives, die mit dem Internet gross geworden sind, mehr Geld zum Ausgeben haben. Entsprechend hoch werden aber auch ihre Erwartungen an die digitalen Serviceangebote der Händler sein. Somit wird der Konsument noch stärker im Mittelpunkt stehen. Derweilen sind in den letzten Jahren über 5000 Geschäfte still und leise von der Bildfläche verschwunden und die Verkaufsflächen werden weiter reduziert. Renommierte Unternehmen wie Charles Vögele verschwinden plötzlich vom Markt. Durch die Übernahme der Vögele-Filialen wurde Oviesse vor zwei Jahren mit einem Schlag zum grössen Detailhändler in der Bekleidungsbranche. Das Abenteuer dauerte bis zum Mai 2018. Die Betreiberin der OVS-Kleidergeschäfte geht in Nachlassstundung.

Attraktiv, vielfältig und digital
Egal ob aus Gründen der Bequemlichkeit, Schnelligkeit oder der grösseren Auswahl, der Interneteinkauf ist weiter auf dem Vormarsch. Im Internet lässt sich zu jeder Tageszeit der günstigste Anbieter finden, den Online-Teppicheinkauf kann sich die Familie nochmals in Ruhe überlegen und eigentlich kann alles grundlos und kostenlos zurückgeschickt oder umgetauscht werden. Nicht nur die aufstrebenden Onlinegeschäfte sind eine ernstzunehmende Konkurrenz für den stationären Handel. Auch neue Technologien revolutionieren das Einkaufserlebnis. Ob das nun kassenlose Supermärkte wie Amazon Go, Smartphone anstatt Portemonnaie oder die automatisierte Kundenberatung durch intelligente Computerprogramme sind, der Detailhandel muss sich auf die neuen Entwicklungen einstellen und handeln.

Schuld am Dilemma des Handels ist aber auch der Wertewandel bei den Konsumenten. Vor dem Mobile-Hype haben wir dem Verkäufer oder der Beraterin unser Vertrauen geschenkt. Heute sind es die digitalen Assistenzsysteme, die unser Vertrauen geniessen. Das Smartphone ist unser Berater und Begleiter, und die gewünschten Informationen werden in Zukunft bei den Konsumenten noch gezielter und konzentrierter eintreffen. Das Einkaufen mithilfe mobiler Endgeräte setzt den Handel zunehmend unter Druck. Future Retail Switzerland Das traditionelle Ladengeschäft muss sich zu einem Ort entwickeln, der ein vernetztes Einkaufserlebnis ermöglicht und die physische Welt mit der digitalen verbindet. Stichworte sind emotionale Erlebnisse und Wohlfühlambiente kombiniert mit digitalen Assistenten. Aber auf welche Trends muss sich der Handel vorbereiten? Welche setzen sich durch? Und wie werden aus Trends Erfolgsmodelle? Genau hier setzt das Projekt Future Retail Switzerland von GS1 Schweiz an.

 Das Ziel ist die Entwicklung eines webbasierten Trendradars für den Schweizer Markt. Er soll die beteiligten Unternehmen bei der Bewertung der Trends unterstützen. «Mit dem Projekt wollen wir uns gemeinsam mit den Schweizer Unternehmen mit relevanten Trends und Herausforderungen auseinandersetzen, diese in einen strategischen Kontext bringen und konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten», erklärt Raphael Pfarrer, Mitglied der Geschäftsleitung bei GS1 Schweiz. Detaillierte Handlungsempfehlungen zeigen auf, welche Trends und Technologien sich für den Schweizer Markt abzeichnen und welche Möglichkeiten sie den einzelnen Unternehmen bieten können. Die Projektbeteiligten werden befähigt, mit existierenden und zukünftigen Trends und Technologien umzugehen und diese richtig einzuschätzen. Die Onlineplattform liefert über verschiedene Abfragekriterien einen Überblick über Themen und Technologien. Interaktive Grafiken zeigen den Benutzerinnen und Benutzern auf den ersten Blick die wichtigsten Entwicklungen. Über Filter- und Suchfunktionen werden ihnen die Ergebnisse detailliert zur Verfügung gestellt, was ein zielgerichtetes Trendbrowsing ermöglicht. Die Erhebung der Trends und Technologien erfolgt über breit angelegte und detaillierte Experteninterviews mit Schweizer Unternehmen. Die Eingrenzung und Kategorisierung der Ergebnisse, das Sammeln von Beispielen und das Erarbeiten der Handlungsempfehlungen erfolgen durch das Projektteam. Unterstützt wird GS1 Schweiz durch die Universität Fribourg und das Marktforschungsinstitut GfK Switzerland. Der Online-Trendradar bietet der Branche einen 360-Grad-Blick und zeigt Erfolgsmodelle, damit aus dem stationären Handel kein Auslaufmodell wird.

Joachim Heldt

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Mobile Shopping, verändertes Konsumentenverhalten, neue Wettbewerber: Die digitale Transformation stellt auch den Detailhandel vor neue Herausforderungen. Mehr denn je sind innovative und zukunftsfähige Konzepte gefragt.Zu diesem Zweck lanciert GS1 Schweiz in Zusammenarbeit mit der Universität Fribourg und GfK Switzerland das Projekt Future Retail Switzerland, eine webbasierte Innovationsplattform mit konkreten Handlungsempfehlungen für den Schweizer Markt. Möchten auch Sie über aktuelle und zukünftige Trends und Technologien auf dem Laufenden sein und den Schweizer Detailhandel der Zukunft mitprägen? Dann werden Sie Träger oder Sponsor unseres Innovationsprojekts und sorgen für den Erfolg von dessen Start und Umsetzung, denn gute Projekte sind Gemeinschaftsarbeit. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Sandro Jungen, Programmleiter Future Retail Switzerland: Tel. +41 58 800 70 67 oder Marcus Arnoczky Senior Management Consultant GS1 Switzerland: Tel. +41 58 800 70 95 oder schreiben Sie uns eine E-Mail unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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