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Obst mit Nummernschild

Sich mit Essen auseinanderzusetzen liegt im Trend – der Kunde möchte wissen, was er isst, woher die Lebensmittel kommen und welche Zutaten verarbeitet wurden. Dank GS1 Standards ermöglicht fTrace die verlangte Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette und schafft die geforderte Transparenz.

Auf dem lokalen Wochenmarkt gibt es Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Fleisch. Beim Schlendern fällt auf: Viele Kunden interessieren sich bei Obst und Gemüse für die Anbaumethode oder bei Käse oder Wurstwaren für die Tierhaltung. Sie wollen wissen, woher die Erdbeeren oder die Spargeln kommen. Einkaufen auf dem Markt gilt als nachhaltig, denn die Produkte stammen aus der Region und meist aus ökologischem Anbau.

Transparenz durch Informationen
Auch im Supermarkt macht der Konsument seine Kaufentscheidung längst nicht mehr nur vom Preis abhängig. Hinterfragt werden ethische und soziale Werte der Produktion. Woher kommt das Produkt? Welche Rohstoffe enthält es? Welche Zusatzstoffe wurden beigegeben und welche Herstellungsprozesse hat es durchlaufen? Unternehmen, die solche Fragen nicht beantworten können, werden von den Kunden abgestraft. Kann der Konsument die Produktinformationen nicht als vertrauenswürdig einstufen, sieht er meist von einem Kauf ab. Egal wie komplex die Supply Chain ist, Transparenz muss gewährleistet sein.

Wie aber soll das Informationsbedürfnis der Konsumenten befriedigt und Transparenz geschaffen werden? Im digitalen Zeitalter nutzen die Konsumenten alle Informationskanäle: Sie lesen Hinweisschilder am Verkaufsregal, Produktverpackungen mit Zutatenliste und  Klebeetiketten; oder sie scannen einfach mit dem Smartphone den Barcode und fragen online ab, wann und wo der Fisch gefangen wurde. Die Vielfalt der genutzten Kommunikationskanäle stellt den Handel vor neue Herausforderungen. Eines ist aber klar: Das Smartphone entwickelt sich zur Schaltzentrale des Konsums und liefert wichtige Informationen zu den Lieferketten.

Rückruf und Warnung
Die Komplexität der Lieferketten und die grosse Produktevielfalt sind denn auch Gründe für Rückrufe; mehr Produkte bergen auch mehr Potenzial für Fehler. Aber auch der zunehmende Handel mit verarbeiteten Lebensmitteln führt immer häufiger zu einzelnen Rückrufaktionen. Die Gründe für einen Rückruf sind unterschiedlich und reichen von mikrobiologischen Verunreinigungen über falsche Deklaration bis hin zu Fremdkörpern, wie Plastikteilchen in der Kürbissuppe.

Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sind Schweizer Unternehmen verpflichtet, ihre Produkte vom Markt zu nehmen oder zurückzurufen, falls die importierten, hergestellten oder verkauften Lebensmittel oder Gebrauchsgegenstände die Gesundheit von Konsumenten gefährden. Die Unternehmen müssen alle Massnahmen treffen, um die betroffenen Produkte vom Markt zu nehmen. Das BLV unterscheidet die Massnahmen Rücknahme, Rückruf und Warnung. Zwischen 2015 und 2018 publizierte es 66 Rückrufe und 48 Sicherheitswarnungen für Lebensmittel. 2019 waren es bis zum Redaktionsschluss (22. Juni) 12 Rückrufe und 7 Warnungen.

fTrace schafft Transparenz
Bei Lebensmitteln ist ein Rückruf ein Kampf gegen die Zeit, denn die Produkte werden zeitnah gegessen. Wenn Unternehmen ein bestimmtes Produkt zurückrufen müssen, sind sie oftmals gezwungen, ganze Warenbestände zu hohen Kosten zurückzunehmen und zu entsorgen. Mit einem Rückverfolgbarkeitssystem können fehlerhafte Produkte chargengenau identifiziert und gezielt lokalisiert werden.

GS1 Switzerland bietet mit fTrace eine Lösung an, bei der jedes Produkt mit den hinterlegten Daten von der Herstellung bis zum Endverbraucher verfolgt werden kann. So lassen sich unteranderem Fragen zu Herkunft, Verarbeitung und Qualität beantworten; unabhängig davon, ob es sich um Fleisch, Fisch, Obst oder Gemüse handelt. Die fTrace-Rückverfolgbarkeitslösung basiert auf globalen Standards von GS1 und lässt sich ohne grösseren Aufwand in die IT-Systeme einbinden.

Für die eindeutige Identifikation der Lieferkettenteilnehmer nutzt das System die Global Location Number (GLN) und für die Produkteidentifikation die Global Trade Item Number (GTIN) in Kombination mit den GS1 Symbologien wie dem GS1 DataBar oder GS1- 128. Für die Übertragung der chargenbasierten Herkunftsinformation setzt fTrace auf den Informations-Service EPCIS (Electronic Product Code Information Services) von GS1.

Das Informationssystem EPCIS zeichnet sich dadurch aus, dass alle Ereignisse entlang der Wertschöpfungskette aufgezeichnet werden. So wird die Forderung nach Transparenz darüber, wo, wann und warum etwas in der Lieferkette geschieht, erfüllt. Wie aber entsteht Transparenz in der Lieferkette? Zur Dokumentation und Überwachung von Geschäftsprozessen sind folgende Informationen notwendig:
• Welches Produkt und welches Warenlos ist vom Ereignis betroffen?
• Wann ist das Ereignis eingetreten?
• An welchem Ort ist das Ereignis eingetreten?
• In welchem Zusammenhang ist das Ereignis eingetreten?

Alle Ereignisse und Zusatzinformationen, welche das Produkt über alle Etappen der Lieferkette mitnimmt, sind über ein einfaches Werkzeug abrufbar. Eine Smartphone-App dient als Eintrittskarte in die fTrace-Informationswelt. Der Kunde scannt mit der App den DataBar oder den DataMatrix auf der Etikette einer Verpackungseinheit und erhält sekundenschnell die detaillierten Informationen zum Frischprodukt. Alles lässt sich abfragen: Wann erfolgte die Feldernte, der Fischfang oder die Schlachtung? Aus welcher Region stammt die Tomate, aus welchem Fanggebiet der Fisch und von welchem Hof das Weiderind?

Und wie kommen die Daten in das fTrace-System? Für Unternehmen mit begrenzter IT-Infrastruktur und geringen Datenmengen können die Daten über die fTrace-Website erfasst und so bereitgestellt werden. Dazu genügen ein Webbrowser und eine Internetverbindung. Bei grösseren Datenmengen stösst diese Lösung aber an ihre Grenzen. Hier empfiehlt sich eine automatische Einlieferung der Daten direkt aus dem ERP-System. Übrigens kann fTrace für jedes Unternehmen personalisiert und das eigene «Look and Feel» festgelegt werden, sowohl für bestehende Websites wie auch für mobile Applikationen.

Als universeller Zugriffsschlüssel entwickelt sich die fTrace-Datenplattform zu einem wirkungsvollen Instrument für eine immer stärker auf die Themen Nachhaltigkeit, Herkunft und Qualität sensibilisierte Kundschaft. Somit sind vollständige Produktdaten und ein funktionierendes Track&Trace-System nicht nur für Hersteller und Händler ein Muss. Wo, wann und warum etwas in der Lieferkette passiert, interessiert aber nicht nur den Konsumenten, sondern auch Grossverteiler, Behörden und Zertifizierungsstellen, die jederzeit und situativ die Qualität der Daten überprüfen wollen.

fTrace ist für diverse Branchen anpassbar. Im Frischebereich wird es bereits bei Fleisch- und Fischprodukten eingesetzt, eignet sicher aber auch für Obst und Gemüse. Unter www.ftrace.ch erfahren Sie mehr über diese standardisierte Rückverfolgbarkeitslösung.

Joachim Heldt

fTrace
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

GS1 Switzerland
Sezer Özkan
Product Manager Digital Solutions, GS1 System
Monbijoustrasse 68
CH-3007 Bern

+41 (0)58 800 70 51
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